Künstliche Intelligenz: Wird sie der Grund sein, von Apple zu Samsung zu wechseln?
Die Smartphone-Welt wird zunehmend in zwei Lager geteilt: diejenigen, die auf ihren Geräten generative KI nutzen können, und diejenigen, die davon abgeschnitten sind. Mein iPhone 14 Pro und ich befinden uns leider auf der falschen Seite dieser Grenze. Mein Gerät ist aufgrund von zwei Jahren technologischem Rückstand, lediglich 2 GB RAM und einem kleineren Neuralprozessor von den neuesten Funktionen ausgeschlossen. Mit der bevorstehenden Veröffentlichung der Samsung Galaxy S25-Serie und dem beeindruckenden S25 Ultra für 1.300 Dollar, das optisch einem iPhone stark ähnelt, wird mir schmerzlich bewusst, wie viel Nutzer älterer Geräte verpassen – nicht nur in Bezug auf KI, sondern auch auf andere Innovationen.
Durch meinen Beruf habe ich Zugang zu einer Vielzahl der neuesten Smartphones, doch diese bleiben Arbeitsgeräte. Für meinen Alltag und meine Termine verlasse ich mich auf mein iPhone 14 Pro. Vor zwei Jahren wechselte ich von Android zu Apples Flaggschiffmodell. Seitdem hat sich die Mobiltechnologie drastisch weiterentwickelt – weniger durch bahnbrechende Hardware, sondern vielmehr durch softwareseitige Fortschritte. Die iPhone 15 Pro-Serie war das erste Modell, das Unterstützung für Künstliche Intelligenz versprach. Nun sollen alle Geräte der iPhone-16-Serie Zugriff auf die sogenannte „Apple Intelligence“ erhalten. Laut Mark Gurman, einem renommierten Apple-Insider bei Bloomberg, sollen die meisten KI-Funktionen bis spätestens April verfügbar sein.
Samsung ist Apple einen Schritt voraus
Während Apple-Nutzer noch Monate auf die versprochenen KI-Funktionen warten müssen, hat Samsung mit der Galaxy S25-Serie bereits Geräte mit integrierten KI-Assistenten vorgestellt. Diese bieten eine Mischung aus Funktionen, die sowohl auf dem Gerät selbst als auch in der Cloud laufen. Ähnlich wie Apple verspricht auch Samsung, die Daten der Nutzer durch das eigene Knox-Sicherheitssystem zu schützen. Daten, die in die Cloud gesendet werden, sollen zudem durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert sein.
Offensichtlich hat Samsung es darauf abgesehen, Apple-Nutzer zum Wechsel zu bewegen. Die Galaxy-S25-Modelle ähneln den iPhones mit ihren flachen Titankanten und abgerundeten Ecken. Beim ersten Halten des neuen Galaxy S25 Ultra war ich fasziniert – nicht nur von dem leichten Gehäuse, sondern auch von den beeindruckenden KI-Funktionen. Es fühlte sich vertraut an, da ich bereits das Galaxy S24 Ultra für berufliche Zwecke genutzt habe. Doch gleichzeitig verspürte ich einen Hauch von Verrat, Neid und sogar Zorn. Es erinnerte mich an Gollum, der den Einen Ring zum ersten Mal in den Händen hält, während ich andere Technikjournalisten mit wildem Blick beobachtete.
Kann KI ihr Versprechen halten?
Trotz aller Faszination musste ich mich daran erinnern, dass KI ihr volles Potenzial noch nicht unter Beweis gestellt hat. Meine Erfahrung mit der auf Gemini basierenden, „agentischen“ KI beschränkte sich auf eine kurze Demo. Diese KI soll beispielsweise Informationen aus einer E-Mail entnehmen und zuverlässig in einen Kalendereintrag umwandeln. Selbst wenn das in 90 Prozent der Fälle funktioniert, wie kann ich der KI wirklich vertrauen, wenn sie gelegentlich doch einen Fehler macht und meinen Zeitplan durcheinanderbringt? Wenn ich mehr Zeit damit verbringe, die Arbeit der KI zu überprüfen, als die Aufgabe selbst zu erledigen, ist der Nutzen fraglich.
Der Fortschritt der künstlichen Intelligenz mag beeindruckend sein, doch bleibt abzuwarten, ob sie im Alltag wirklich zuverlässig genug ist, um einen echten Mehrwert zu bieten. Samsung hat mit seinen Galaxy S25-Geräten zweifellos einen großen Schritt gemacht, doch die Frage bleibt: Ist das schon Grund genug, den Wechsel zu wagen?